Thema Hort

Stellungnahme des STER zu geplanten Veränderungen im Hortbereich

Innerhalb der letzten Jahre haben sich die Lebensumstände für Familien erheblich verändert. Die Zahl allein erziehender Eltern hat zugenommen. In vielen Fällen ist es notwendig geworden, dass beide Elternteile für das Familieneinkommen sorgen müssen. In dieser Situation fällt es Eltern zunehmend schwerer, ihren Kindern ein angemessenes und verlässliches Betreuungs- und Erziehungsumfeld zu bieten. Häufig werden Kinder durch wechselnde Bezugspersonen betreut. Eine gleichmäßige Erziehungshaltung ist unter solchen Umständen nur schwer zu gewährleisten.

Der Stadtelternrat Herne (STER) begrüßt grundsätzlich, dass die Stadt Herne den Fehlbedarf an Ganztagesbetreuungen für Schulkinder nunmehr durch die Einführung der Offenen Ganztagsgrundschule decken will.

Der STER nimmt jedoch mit Sorge und Betroffenheit zur Kenntnis, dass Planungen existieren, im Zuge der Einführung der offenen Ganztagsgrundschule die Horte im Stadtgebiet Herne zu schließen.

Die Eltern sehen jedoch in der Hortbetreuung ein qualifiziertes Angebot, ihre Kinder innerhalb einer familienähnlichen Umgebung betreuen lassen zu können. Besonders der ohnehin schwierige Übergang vom Kindergarten zur Schule kann für die Kinder erheblich erleichtert werden, wenn sie in dem geschützten und gewohnten Umfeld ihrer Tagesstätte verbleiben können. Geschwisterkinder unterschiedlichen Alters können in einer Einrichtung betreut werden. Die kontinuierliche Betreuung der Kinder vom Kindergarten bis zum Beginn der weiterführenden Schule gibt den Kindern persönliche, emotionale und soziale Sicherheit als unerlässliche Voraussetzung, eigenes kompetentes Handeln zu entwickeln und für ihr Leben umzusetzen.

Die hohe Qualifikation der Erzieherinnen, sowie die bereits vorhandene Infrastruktur gewährleisten eine Betreuungsqualität, die über die Beaufsichtigung und Hilfestellung bei Hausaufgaben hinausreicht. Die Sozialerziehung in Gruppen mit Kindern verschiedener Altersstruktur ist zudem für jüngere Kinder anregungsreicher. Jüngere erhalten Vorbilder von älteren Kindern. Ältere bieten Unterstützung und Hilfestellung an und zeigen so sehr schnell ein verantwortungsbewusstes Sozialverhalten.

Die Horte bieten ein familienähnliches Angebot im Tagesablauf mit selbständige Planung der Freizeit, Rückzugmöglichkeiten usw. Die Trennung von Schule und Freizeit hat sich in der Hortbetreuung bewährt. Es können flexible und situationsorientierte Angebote gemacht werden, die nicht zwingend einem "Stundenplan" genügen müssen. Im Gegenteil können im Rahmen der Hortarbeit emotionale Problemsituationen ausserhalb eines festen "Stundenplanes" besser aufgefangen werden. Das System der GTGS kann dies nicht leisten und ist insofern kein adäquater Ersatz für die Hortbetreuung.

Die Streichung der Horteinrichtung und somit der Wegfall von Erzieherinnen führt aus Sicht der Eltern zu einer negativen Veränderung der Betreuungsqualität in der verbleibenden Einrichtung.

Darüber hinaus ist die Betreuung der Kinder während der Ferien oder sonstigen Ausfällen in Horten auch im Rahmen eines Notdienstes gewährleistet. Im Hortauftrag ist die Betreuung von Kindern von 6 - 14 Jahren enthalten. Die Grundschule kann diesen Auftrag nicht erfüllen. Verlässliche Betreuungsangebote für Kinder, die die Grundschule verlassen sind im Konzept der GTGS nicht vorhanden.

Die Eltern wünschen sich auch weiterhin die Betreuungsvielfalt verschiedener Träger mit unterschiedlichen Erziehungsansätzen. In den Horten liegen bewährte, tragfähige, bedarfsgerechte und zukunftsorientiertes Konzepte vor, auf die aus Sicht der Eltern nicht verzichtet werden darf.


Aktion der Kita Hofstr. / Juni 2003
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